Hier gleich ein noch sehr interessanter Bericht aus dem heutigen Nordkurier:
Drei Punkte zerronnen und drei gewonnen
Waren (gre/ml). Für die Kicker des Warener Bezirksligisten begann die Partie gegen ihre Greifswalder Gäste mit einer Hiobsbotschaft: „Obwohl sie am vergangenen Sonnabend gegen den Landesligaabsteiger Demmin haushoch gewannen, gibt‘s für diesen Sieg keine Punkte.“ PS: Was bedeutet, dass Waren jetzt mit 24 Punkten auf dem 12 Tabellenplatz steht.Jetzt sei das Team um so mehr gefordert gewesen, sich gegen den drohenden Abstieg zu wehren. Doch die Jungs um Kapitän Matthias Geißler haben die schwere Aufgabe gemeistert und gegen die Zweite des Greifswalder SC 04 einen 2:1-Sieg erarbeitet.
Gleich nach vier Minuten musste die 09-er jedoch einen Tiefschlag hinnehmen. Die Abwehr hatte sich noch nicht organisiert, und der Greifswalder Stürmer Gurski sah sich weit und breit ohne Gegenspieler. Für ihn war es dann reine Formsache, zum 1:0 für die Hansestadt einzuschießen.
Jetzt ging ein Ruck durch die Warener Zweite. Sebastian Voß, wahrlich nicht als Konditionswunder bekannt, grätschte noch kurz vor Schluss mit letzter Kraft, um den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten. Für einen genauen Pass nach vorn war da scheinbar keine Kraft mehr vorhanden. Diese kämpferische Einstellung war bei allen anderen Spielern zu sehen.
So biss Nico Ullrich genauso auf die Zähne wie sein Zwillingsbruder Andy oder auch der nimmermüde Kay Wendt. Spielerisch war die Partie sicherlich keine Offenbarung. Denn Greifswald kam lediglich über links gefährlich, und Waren wirkte in der Offensive wie eine Versammlung engagierter Kicker, die sich noch nicht kennen. Doch um schönes Spiel geht‘s der Schalow-Truppe beileibe nicht mehr, denn es zählen nur die Punkte, um in der Spielklasse zu bleiben.
Nach dem schnellen Rückstand entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit Vorteilen für die Warener Mannschaft. Robert Martinek profitierte bei seinem Treffer aus spitzem Winkel von der langen Spielpause des Gästetorhüters. Dieser hatte nach einer zehnmonatigen Verletzungspause gewirkt wie ein Feldspieler. Nach dem Tor gab es wütende Angriffe des Tabellenvorletzten Waren. Gleich dreimal bot sich die Chance zum Führungstreffer. Sowohl Robert Martinek, Sebastian Voß als auch Max Biegel vergaben aus verheißungsvoller Position. Dann zog Matthias Geißler in bester Außenstürmer-Manier zur Grundlinie, passte klassisch auf den frei stehenden Sebastian Voß zurück, der aber die Riesenchance nicht nutzen konnte.
Nach der Pause kam der Tabellenzweite besser ins Spiel. Torchancen konnte er sich im Gegensatz zur Warener Mannschaft allerdings nicht erarbeiten. So schoss Sebastian Voß aus zehn Metern ans Außennetz und prüfte den Greifswalder Torwart mit einem Schuss aus ähnlicher Entfernung. Den Abpraller bugsierte Matthias Geißler über den Balken. Den verdienten Siegtreffer erzielte Sören von Känel mit einem Volleyschuss vom Fünfmetereck. Die Führung ließen sich die aufopferungsvoll kämpfenden Warener nicht mehr nehmen und stemmten sich eindrucksvoll gegen den noch abzuwendenden Abstieg. Der Greifswalder Trainer Christoph Sonnenberg gab nach der Begegnung einen kritischen Kommentar ab: „Ich finde schon, dass Waren in diese Liga gehört. Es gibt genug Teams, die schlechter sind, aber auch etliche, die besser sind als diese Mannschaft“.
SV Waren 09: Kreutz, N.Ullrich, von Känel, Friske, A.Ulrich, Biegel (88. Kay), Wendt (77. Schwartz), Voß, Knodel, Martinek (65. Salwiczek) und Geißler.