Zweite Heimspielniederlage in Folge befördert Chemiker ins Niemandsland der KOL
SV Chemie 70 Neubrandenburg - SFV Nossentiner Hütte 1:5 (1:2)
Am 16.Spieltag empfing der SV Chemie 70 den Aufstiegsaspiranten aus Nossenhüttenstedt, aus Nossentiner Hütte natürlich.
Wie schon in der Vorwoche sollten die Chemiker am Ende wieder mit leeren Händen dastehen. Coach Axel Weber musste wie in jedem Saisonspiel bisher wieder gehörig rotieren und es stand mal wieder eine Truppe auf dem Platz, die so noch nie zusammengespielt hatte. Durch Verletzungen von Pohl, Kretschmar, Eschler und die Abwesenheit von Radtke,Horn, Lagenstein,Heiden und dem gesperrten Friedrich musste ordentlich improvisiert werden. Nicht die besten Vorraussetzungen, wenn man nur den Trainer auf der Ersatzbank hat, aber mit diesen Problemen müssen die NBler diese Saison nunmal klarkommen. Die Startelf ergänzten der kämpferisch überzeugende Schimanski, der immer bemühte Driesselmann und der eingeflogene Rostocker Max Walleck. Im Tor sollte der Keeper der zweiten Mannschaft Hannes Prell einen guten Tag erwischen, der jedoch leider gänzlich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde. Vor Beginn der Partie gab es schon eine Niederlage mit Symbolcharakter. Zum ersten Mal nach Monaten wurden die Chemiker schon beim "heiß machen" direkt vor Anpfiff in der Lautstärke von topmotivierten Hüttern überstimmt. Rein in die Partie...
Wohlwissend, dass mit Hütte ein spielstärkerer Gegner als Sarow zu Gast ist, ließen die Chemiker den Gegner etwas mehr kommen. Die Stürmer des Heimteams griffen erst spät an und lauerten auf schnelle Tempogegenstöße. Hütte, davon nicht überrascht, spielte einen guten Fussball. Die Außenverteidiger wurden häufig ins Offensivspiel einbezogen und viele Flankenbälle flogen in den Strafraum der Chemiker, wo die Top-Stürmer Odebrecht und Pagel zum Verwerten bereitstanden. Zu Beginn wurde das von den Hausherren noch gut verteidigt und auch die Umschaltaktionen funktionierten gut. So auch in der 8.Spielminute. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung der Gäste wird Morgner von Walleck in die Tiefe geschickt und dieser markiert den überraschenden Führungstreffer. Szenen wie diese sollten in der ersten Halbzeit keine Rarität bleiben, jedoch stellte sich die Defensive der Hütter mit fortlaufendem Spiel immer besser darauf ein. Die Konteraktionen wurden nicht präzise genug zu Ende gespielt oder wurden durch Fouls in Strafraumnähe unterbunden. Das Spiel machte weiterhin der Gast. Unbeeindruckt vom Rückstand fuhren sie einen Angriff nach dem Anderen und sollten Mitte der ersten Hälfte belohnt werden. Nach Flanke von links gewinnt Odebrecht im Zentrum das Kopfballduell gegen den "kleinen" Eggert und trifft zum verdienten Ausgleich. Das tonangebende Team aus Westmecklenburg machte weiterhin Dampf und abermals nach einer Flanke erzielt Sandy Pagel völlig blank das 1:2 aus Sicht der Chemiker. So ging es auch in die Pause, in der die Chemiker nochmal alle Kräfte zu mobilisieren versuchten.
In Halbzeit 2 dann ein ähnliches Bild. Der Gastgeber mit viel Power in der Offensive aber zum Erfolg führten die Bemühungen nicht und spätestens mit dem 1:3 sollte das Spiel dann völlig einseitig werden. Mit der schwindenden Kondition bei den Chemikern kam die steigende Kreativität in den Angriffen von Nossentiner Hütte. In der 58.Spielminute erzielte "Sziszi" das 3:1 nach einem Doppelpass und fortan war es ein Spiel auf ein Tor unterbrochen von vielleicht zwei Großchancen auf Seiten von Chemie Neubrandenburg. Die weiteren Tore durch Kasbaum und Leusch machten den Auswärtssieg für die Nossentiner perfekt. Wenn ich ehrlich bin, hätte der Sieg dann auch noch höher ausfallen können. Ein großes Lob aber an den Keeper Hannes Prell, der wirklich hielt, was es zu halten gab, wie man so schön sagt. Auch der Trainer wurde noch eingewechselt und ließ ab und zu mal seine frühere Klasse aufblitzen aber am verdienten Sieg des Gastes änderte das leider nichts mehr. Entstand 1:5!
Fazit: Chemie verliert den Anschluss an die oberen Plätze und Hütte unterstreicht seine Aufstiegsambitionen.
Aufstellung: Prell - Eggert, Schier, Driesselmann - Weber, Clemens, Schimanski, Weinert, Büchner - Walleck, Morgner
Tore: 1:0 Morgner (8./Rechtsschuss/Walleck), 1:1 Odebrecht (24./Kopfball/Pagel), 1:2 Pagel (33./Rechtsschuss/Odebrecht),
1:3 Sziszi (58./Linksschuss/Ebert), 1:4 Kasbaum (67./Rechtsschuss/Bartek), 1:5 Leusch (85./Rechtsschuss/Sziszi)