Drei große Punkte für Malchin
Nach ihrem grandiosen Pokalerfolg gegen den FC Anker Wismar wurden die Greifswalder durch den abstiegsbedrohten FSV Malchin wieder auf den Boden der (Punktspiel)-Realitäten zurückgeholt. Diese beließen es vor dem Spiel bei den Glückwünschen um selbige nach der Partie von den Hansestädtern entgegen zu nehmen.
Dazwischen lagen 90 Minuten harte Fußballarbeit, weil sich beide Teams ab Sekunde Eins de facto neutralisierten. Zwei hoch konzentrierte, risikolos agierende Abwehrreihen dominierten das Spiel - das Abzählen von Stationen mit Ballbesitz bewegte sich auf unterem Vorschulniveau. Aktionen wie der Schawaller-Freistoß in der 3. Minute, ein Wagenknecht-Solo (10.) hüben sowie die Kopfbälle eines M. Schmidt (12.) und Hildebrandt (15.) drüben würden in einem normalen Spielbericht keine Erwähnung finden. Dann eher noch jener von Wagenknecht getretene Freistoß, der Laß in der 29. Minute ganz tief in die Ecke tauchen ließ. So dümpelte die Partie weit unter Verbandsliganiveau, der Ball zog viele Schneisen im Malchiner Luftraum und musste oft gewechselt werden, da er sich über die für diesen Anlass zu tief gesetzten Zäune am Kunstrasenplatz von dannen machte.
Zumindest die Gastgeber gingen die zweite Hälfte mutiger an, während sich die Gäste unerklärlicherweise immer weiter zurückzogen. Nachdem dem starken Gogo im Strafraum der Ball zu weit vom Fuß sprang, strich ein 20m - Schuss von Schlüter nur knapp über den Kasten (53.). Vier Minuten später vergab Schawaller die bis dato beste Chance des Spiels, als Laß schon geschlagen war, der Malchiner das Leder aber doch nur ans Außennetz brachte. Nun folgte wieder eine Viertelstunde gurkige Langeweile, ehe Knöll das Kunststück fertig brachte, nach Gogos Pass den GSV-Keeper auszuspielen und dann überhastet das Streitobjekt am rechten Pfosten des verwaisten Tores zu platzieren. Wichtig jedoch, dass er die Augen oben behielt und bereits in der nächsten Situation den Ball so bananig auf Schlüters Kopf zirkelte, dass der am Torraum hochsteigend nur noch nicken musste (73.). Die Pokalhelden waren einfach zu schwach, dem Spiel in der Schlussviertelstunde eine Wende zu geben. Auch wenn man in der 90. Minute durch Scheibel fast noch zum unverdienten Ausgleich gekommen wäre. Ohnehin gab es zum Ende noch ein wenig Aufregung: in einer von Schiri Oehnhausen gut geleiteten und aufgrund einiger Nickligkeiten und taktischer Fouls mit zehn gelben Karten bedachten Partie wurde der abgemeldete Amokläufer Putzki drei Minuten vor Ultimo per gelb-rot zu seinen Badelatschen geschickt. Allerdings spuckte es auf dem Wege Malchins Youngster Toboldt an, der sich spontan mit einem Schubser revanchierte und auf Intervention von Assistent Pfennigsdorf rotbestraft hinterher musste.
Ein enttäuschter GSV-Trainer „Strippe" Schröder monierte nach der Partie den fehlenden Spielwitz seiner Elf, die sich kaum Chancen erarbeitet hatte und somit verdient die unterlegene war. Malchins Coach Burkhard Knöll lehnte sich nach der Partie zurück - diszipliniert die taktische Marschroute umsetzend hat seine Truppe drei Punkte gegen den Abstieg eingefahren.
FSV: Großmann - Klein, Neugebauer, Toboldt, Hewelt (46. Mahler), Gogo, Wagenknecht (74. Hoffmann), Nethling, Schlüter, Schawaller, Knöll (88. Friedland)
Zuschauer: 180
Schiedsrichter: Oehnhausen (Schwerin) - Pfennigsdorf (Sternberg), Moll (Schwerin)