Greifswalder SV Puls - HSG Uni Greifswald 1:0 (0:0)
Mit einer überschaubaren Kaderstärke traten die beiden Mannschaften zum mit Spannung erwarteten Stadtderby an. Die Uni-Kicker hatten mit Trainersohn Martin Manthey lediglich einen Wechsler auf der Bank sitzen. Doch der Schein mit drei Wechslern auf der Gegenseite trübte etwas, denn dort gingen die Pulser mit einer handvoll Alten Herren ins Spielgeschehen. Ein spielerischer Leckerbissen war bei sommerlichen Temperaturen am heutigen Tage also nicht wirklich zu erwarten.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Pulser. Sie entwickelten von Beginn an ein wenig mehr Zug zum Tor und kamen nach nur wenigen Minuten gleich zu ihren ersten guten Abschlüssen. Zunächst verzog Gor Chatschatrjan aus spitzem Winkel nur knapp. Kurz darauf lenkte Keeper Peter Rüdiger einen Flanke, welche zur gefährlichen Bogenlampe wurde, noch an die Latte. Beim nächsten Versuch hatte der HSG Schlussmann dann mehr Mühe, doch im Nachfassen konnte er den Torschuss von Georgiev festhalten. Von der HSG Uni war bislang kaum offensive Gefahr zu verspüren. Sie konnten sich zwar in der Regel gut aus der Defensive heraus kombinieren und kamen über ihre Außen, doch es fehlte am letzten entscheidenden Pass. Die „Heimelf“ hatte weiterhin die gefährlicheren Aktionen und so zog erneut Georgiev von der Strafraumkante ab und scheiterte mit seinem Dropkick am HSG-Schlussmann. Bei einem Angriff der Grün-Weißen wurde Robby Langbecker nach starkem Dribbling unsanft gelegt, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus und so wurde ihnen eine aussichtsreiche Freistoßposition genommen. Kurze Zeit später gab es dann die beste Möglichkeit in der ersten Halbzeit. Felix Schittek eroberte sich an der Mittellinie den Ball und lief allein auf den Pulser Torhüter Kay Kluge zu. Schittek übersah den mitlaufenden Nils Methling und schloss selbst ab und scheiterte. Den Schlusspunkt im ersten Durchgang setzten wieder die Pulser, als sie einen Freistoß aus 18 Metern knapp am Kasten vorbeizirkelten.
Der zweite Abschnitt begann umgehend mit klaren Torszenen auf beiden Seiten. Zunächst konnte Keeper Rüdiger den Schuss von Chatschatrjan noch zur Ecke blocken und auf der Gegenseite war es Neuzugang Vincent Dalhoff der den herauseilenden Torwart überlupfte und nur knapp das Tor verfehlte. Nach einer guten Stunde fiel dann das Tor des Tages. Die HSG Defensive verpasste es einen Einwurf zu klären und so konnten die Pulser das Spielgerät irgendwie von der Grundlinie aus zu den stets gefährlichen Bulgaren Georgiev passen. Dieser vollendete überlegt und traf mit etwas Glück die Unterkante des Querbalkens. Die HSG war fortan das deutlich bessere Team und drängte die Pulser weit in die eigene Hälfte. Der umgehende Ausgleich lag in der Luft, doch erfolgversprechende Abschlüsse wurden entweder durch Abseitsposition zurückgepfiffen oder der GSV Puls klärte mit vereinten Kräften die Aktionen. Die bis dahin relativ faire und lediglich durch kleinere Unterredungen zwischen den Akteuren geprägte Partie, entwickelte sich zunehmend zu einem typischen Derby. Gelbe Karten gab es allerdings erst in der Schlussphase und damit viel zu spät. In der einen oder anderen Aktion hätte der Schiedsrichter durchaus früher in die Tasche greifen müssen. Die Pulser standen nun stark unter Druck und wackelten, so versuchten sie es getreu dem alten Motto „Hoch und weit, bringt Sicherheit“. Die weit aufgerückte HSG-Elf gab dem Gegner natürlich nun Räume zum Kontern, doch Profit konnte der GSV daraus nicht schlagen. Eine der besten Gelegenheiten hatte Enrico Maaß auf dem Kopf, aber auch sein Versuch wurde noch auf der Linie geklärt. Dann sahen die Zuschauer wie Schiri Rosentreter die Pfeife in den Mund nahm und wohl auf den Elfmeterpunkt zeigen wollte, doch der Pfiff nach einem klaren Handspiel blieb zum Erstaunen aller aus. Die wohl größte Chance auf den Ausgleich verpuffte also im Nichts. Bis auf eine Rudelbildung und diversen kleinen Nickeligkeiten passierte bis zum Ende des Spiels nicht mehr viel und so retteten sich die Pulser ausgerechnet gegen die HSG zu ihrem ersten Dreier in dieser Saison.
Betrachtet man die Halbzeiten getrennt voneinander, so geht der erste Durchgang an die Heimelf und der zweite Abschnitt an die HSG. Puls schlug über weite Strecken nur lange Bälle in die Spitze und sorgte somit häufig für Gefahr. Die HSG hingegen versuchte es spielerischer zu lösen, doch ihnen fehlte nicht nur das nötige Quäntchen Glück im Abschluss, sondern auch ein wenig mehr Durchschlagskraft in der Offensive. Am Ende siegte allerdings die einfachere Spielweise knapp mit 1:0.
Am kommenden Wochenende steht das nächste Derby auf dem Programm, dann gilt es die positive Bilanz gegen die VSG Weitenhagen weiter auszubauen.
Torfolge:
1:0 Tsvetomir Lyubomirov Gerorgiev (59.)
HSG Uni spielte mit:
Rüdiger – Uteß, Nötzel, Brinkmann – Langbecker, Maaß – Methling, Asbahr (79. Manthey), Dalhoff – Schittek, Bode