Mmmh, drei Tage vor dem Spiel hat spiegel.de einen Artikel gebracht, in dem ein Numerologe das Ergebnis anhand von abstrusen Forschungen vorhergesagt hat und was soll ich sagen, es stimmte - er rechnete ein 1:0 der Schalker aus. Ich habe zwar nicht ganz verstanden, wie diese komische Rechnung zustande kommt aber vielleicht kann mir das mal jemand erklären:
Spiegel.de vom 11.3.2005
"Schalke schlägt Bayern 1:0"
Arndt Aschenbeck, ein gelernter Journalist, beschäftigt sich seit zehn Jahren mit Numerologie. Seit 2003 berät er Firmen und Privatpersonen. Bereits vergangenes Jahr prognostizierte Aschenbeck drei Tage vor der Hamburg-Wahl Ole von Beusts Sieg. Beim Presseball der Hansestadt beeindruckte der 33-Jährige, der die Internetseite
www.lebenszahlen.de betreibt, ebenfalls mit seinen Kenntnissen. Numerologen lieben Quersummen. Aus der Addition der Geburtstagszahlen errechnet sich der Lebensweg. Die Buchstaben des Namens können nach einem bestimmten Schlüssel ebenfalls in Zahlen umgewandelt werden. Im Hinspiel siegten die Schalker beim FC Bayern - mit 1:0.
SPIEGEL ONLINE: Herr Aschenbeck, wieso wissen Sie, wie das Spiel am Sonntag ausgeht? Sind Sie Hellseher? Oder haben Sie Kontakte zur Wettmafia?
Aschenbeck: Weder das eine, noch das andere. Ich bin Numerologe.
SPIEGEL ONLINE: Und - bevor Sie uns erklären, was ein Numerologe so treibt -, wie geht das Spiel aus?
Aschenbeck: Mein konkreter Tipp ist ein 1:0 für Schalke. Auch ein 1:1 wäre denkbar, aber die Zahlen sprechen auf jeden Fall nicht für einen Sieg des FC Bayern. Ich merke ja, dass Sie skeptisch sind. Aber Numerologie hat nichts mit Esoterik zu tun. Das Studium der Zahlen und ihrer Bedeutung ist eine uralte Wissenschaft, die auf Pythagoras zurückgeht. Die Grundannahme ist, dass der Name, der uns anlässlich unserer Geburt gegeben wurde, sowie der Tag, der Monat und das Jahr, in dem man geboren wurde, einen Einfluss darauf ausüben, wer wir sind und was uns während unseres Lebens widerfahren wird.
SPIEGEL ONLINE: Das sollen wir Ihnen glauben?
Aschenbeck: Ja, das können Sie. Es ist reine Mathematik. Die Wahrscheinlichkeit ergibt sich aus den Rhythmen, denen unser Leben unterworfen ist. In der Numerologie wird das Leben eines Menschen in Neun-Jahres-Zyklen eingeteilt. Jedes Jahr innerhalb dieses Abschnittes hat ein anderes Thema. Die Eins steht für Neubeginn, Durchsetzungskraft und Willensstärke. In einem Dreier-Jahr geht es vor allem um Kreativität und Geselligkeit. Diese Schemen kann man auch auf Fußball-Mannschaften übertragen.
SPIEGEL ONLINE: Woher weiß der Fan, welche Zahl gerade für sein Team steht?
Aschenbeck: Die Jahreszahl ergibt sich aus der Quersumme verschiedener Komponenten. Das kann jeder mit Grundschulmathematik selbst ausrechnen.
SPIEGEL ONLINE: Entschuldigung, können Sie das für uns erledigen?
Aschenbeck: Gerne, der FC Bayern wurde am 27. Februar 1900 gegründet. Demnach befinden sich die Münchner im Neuner-Jahr.
SPIEGEL ONLINE: Wir können Ihnen gerade nicht folgen.
Aschenbeck: Man addiert den Tag und den Monat der Gründung zum aktuellen Jahr. Im Fall von Bayern München lautet die Rechnung deshalb 2+7+2+2+0+0+5. Das ergibt 18, die Quersumme ist 9, deshalb sind die Bayern im Neuner-Jahr.
SPIEGEL ONLINE: Wenn wir Sie richtig verstanden haben, sind die Schalker folglich im Siebener-Jahr, der Club wurde ja am 4. Mai 1904 gegründet.
Aschenbeck: Richtig. 4+5+2+0+0+5 sind 16, Quersumme 7. Um einen noch genaueren Blick auf die Teams werfen zu können, kann man auch noch die Monatszahl ausrechnen. Der letzte Einfluss, den ich mir als Numerologe vor einem Spiel anschaue, ist die Tageszahl der Kontrahenten. Da das Spiel an einem 13. stattfindet, ergibt sich bei den Bayern eine 7 und bei Schalke eine 5.
SPIEGEL ONLINE: Das werden die Bayern gerne hören, mit einem 7:5-Auswärtssieg könnten die Münchner gut leben.
Aschenbeck: So einfach ist es leider nicht. Die Kunst ist, jetzt zu beurteilen, wie die Jahres-, Monats- und Tageszahl zusammen wirken. Für das Spiel Schalke gegen Bayern stehen sich also die Kombinationen 9-3-7 und 7-1-5 gegenüber. Die Jahreszahl ist hier eher von untergeordneter Bedeutung. Sie gibt eher die allgemeine Richtung wieder, in der sich der Gesamtverein befindet.
SPIEGEL ONLINE: Wie wird der Spielverlauf am Sonntag in Gelsenkirchen sein?
Aschenbeck: Es wird auf jeden Fall sehr eng werden. Leichte Vorteile sehe ich auf Schalker Seite. Die Kombination Einer-Monat und Fünfer-Tag ist eine sehr gute. Da paaren sich Einsatzwillen, Kampf, Mut und Durchsetzungskraft mit Beweglichkeit, Flexibilität, gutem Spielverständnis und einer hervorragenden körperlichen Verfassung.
SPIEGEL ONLINE: Und die Bayern mit ihrer 3-7-Konstellation?
Aschenbeck: Die Bayern halten mit einer optimistischen Grundeinstellung, einer großen Spielfreude und überraschenden Aktionen dagegen. Ich vermute, dass Schalke das Spiel machen wird und die Bayern eher abwarten. Sie werden durch den Siebener-Tag vor allem im taktischen Bereich stark sein und die Marschroute von Trainer Felix Magath bis auf das I-Tüpfelchen umsetzen. Ich denke, der Spielausgang hängt vor allem davon ab, ob es den Schalkern gelingt, relativ früh ein Tor zu machen. Dann müssten die Bayern kommen und Schalke könnte das Spiel über den Kampf gewinnen.
SPIEGEL ONLINE: Was sagen Ihnen Zahlen über die zentralen Spielerpersönlichkeiten Michael Ballack und Ailton?
Aschenbeck: Sie haben kurioserweise beide die gleiche Monats- und Tageszahl. Das wird weder für Ballack noch für Ailton ein Tag, an dem sie spielerisch glänzen können. Beide werden sich eher in den Dienst der Mannschaft stellen und die Ärmel hochkrempeln, anstatt zu zaubern. Ich denke, ihnen wird auch kein Tor gelingen. Vielleicht sitzt Ailton sogar anfangs nur auf der Bank.
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Als dieser Mann hätte ich jetzt Angst vor kroatischen Mitbürgern ...