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Gerüchte gab es schon länger, auch schon einige konkrete Aussagen zur Fusion zwischen Torgelow und Ueckermünde. Jetzt ist im Nordkurier ein ganz aktuelles Interview mit den beiden Vereinspräsidenten zu lesen. Ich setze es für alle Interessierten einmal hier rein.

Fusion wird konkret – Vereinsname steht schon fest
Die Fußballvereine Torgelower FC Greif und FSV Einheit Ueckermünde wollen in der kommenden Woche ihre Fusionspläne in die Tat umsetzen. Auch der Name ist besiegelt.
Dennis Bacher
19.11.2022, 13:20 Uhr
Ueckermünde

Im Frühjahr hatten der Torgelower FC Greif und der FSV Einheit Ueckermünde eine Zusammenführung beider Fußballvereine beschlossen, seit dieser Saison wird sie bereits auf personeller Ebene gelebt. Nun sollen die Fusionspläne auch auf dem Papier konkret werden, wie die Vorsitzenden Dietrich Lehmann (Torgelow) und Peter Ruhnau (Ueckermünde) unserem Reporter Dennis Bacher verrieten.

Herr Lehmann, Herr Ruhnau, vor ziemlich genau einem halben Jahr stellten Sie im Nordkurier Ihre gemeinsamen Fusionspläne vor. Wie ist der Status quo?
Ruhnau: Die Zusammenführung wird in den nächsten Tagen konkretisiert. Wir werden nächste Woche einen neuen Verein gründen.
Lehmann: Am kommenden Dienstag werden im Torgelower Tepato sowohl die Vereinsführung als auch der Vorstand dieses neuen Vereins gewählt. Außerdem soll die Satzung abgesegnet werden. Ab diesem Tag sind wir dann handlungsfähig und können uns im Vereinsregister anmelden. Es kann losgehen.

Der FSV Einheit und der TFC Greif werden also ab der Saison 2023/2024 zu einem neuen Verein verschmelzen?
Ruhnau: Bei uns in Ueckermünde besteht ein Präsidiumsbeschluss zur Spielklassenübertragung. Das bedeutet, der FSV Einheit Ueckermünde wird seine gesamten Spielklassen im Nachwuchsbereich sowie bei den Herren zur neuen Saison an den neuen Verein übertragen. Einzige Ausnahme sind die Alten Herren.

Gab es hier Gegenwehr, was die Fusion betrifft?
Ruhnau: Die Alten Herren möchten ihre Selbstständigkeit behalten, also haben wir ihnen das Angebot gemacht, als selbstständiger Verein weiterzumachen.

Der FSV Einheit Ueckermünde würde demnach trotz Fusion weiterhin existieren?
Ruhnau: Genau! Die Mitglieder können in diesem Fall entweder mitgehen oder beim alten Verein bleiben.
Lehmann: Demokratischer geht es ja nicht.

Regte sich ähnliche Gegenwehr auch in Torgelow, Herr Lehmann?
Lehmann: Nein, der Beschluss der Fusion hat bei unserer letzten Mitgliederversammlung einstimmigen Zuspruch erhalten. Damit ist die rechtliche Grundlage für diesen Weg geschaffen. Offen ist nur, ob wir ebenfalls die Option der Spielklassenübertragung wählen werden oder als gesamter Verein mit dem neuen fusionieren. Hierzu müssen wir uns noch mit dem Landesfußballverband abstimmen, welche Option am schnellsten und einfachsten zu händeln ist.

Welche Personen werden an der Gründung des neuen Vereins mitwirken?
Ruhnau: Wir werden das paritätisch handhaben, weshalb beide Vereine jeweils vier Gründungsmitglieder stellen.

Um welche Personen handelt es sich dabei?
Lehmann: Für Torgelow erklärten sich neben meiner Person auch noch Uwe Tott, Uwe Wieland und Peter Jandt bereit. Aus Ueckermünde stehen neben Peter Ruhnau noch Ronny Stieg, Reiner Lange und Andreas Donges bereit.

Dabei handelt es sich ausschließlich um Männer.
Ruhnau: Eine Frauenquote gibt es bei uns nicht.
Lehmann: Wir haben auch keine Frauenmannschaft – zumindest noch nicht.

Für welchen Vereinsnamen haben Sie sich entschieden?
Ruhnau: Der neue Name lautet Spielvereinigung (SpVgg) Torgelow/Ueckermünde.

Geben Sie uns einen Einblick in die Namensfindung.
Lehmann: Eine Repräsentation beider Orte im Vereinsnamen war uns äußerst wichtig – nur welcher Ort sollte zuerst genannt werden? Eine heiße Kiste, immerhin hatten beide Vereine berechtigten Anspruch auf die Erstnennung! Ueckermünde bringt den gesamten Nachwuchs mit ein, während Torgelow schon seit DDR-Zeiten der erfolgreichere Verein von beiden ist, was gerade bei den Älteren eine große Rolle spielt. Ehrlich gesagt, diskutierten wir am längsten über den Namen. Alles andere war nach kurzer Zeit abgehandelt.
Ruhnau: Letztendlich bin ich bei der Erstnennung eingeknickt.
Lehmann: ... wofür ich Peter sehr dankbar bin. Es wäre ja nun der absolute Super-GAU gewesen, wäre man an der Namensfindung gescheitert.

Gehen Sie davon aus, dass sich die Fans des TFC Greif und des FSV Einheit Ueckermünde mit der neuen SpVgg Torgelow/Ueckermünde identifizieren können?
Lehmann: Menschen identifizieren sich in erster Linie mit Erfolg. Daher muss es zum Beispiel unser Ziel sein, mit den Nachwuchsmannschaften sukzessive in die Verbandsligen aufzusteigen. Und auch die Herren sollten auf Dauer ganz oben in ihren Spielklassen mitspielen. Die Rahmenbedingungen müssen Erfolg versprechen, dann kommen auch mehr Leute ins Stadion.

Eine rein personelle Fusion beider Vereine erfolgte im Herrenbereich bereits vor der laufenden Saison. Bislang stehen beide Mannschaften in ihren jeweiligen Tabelle sehr gut da. Gibt ihnen dieser Erfolg Recht?
Lehmann: Es ist beiden Trainerteams gelungen, unter schwierigsten Bedingungen Mannschaften zu formen, die inzwischen zu verschworenen Gemeinschaften geworden sind und Erfolge feiern. Ich bin begeistert, was hier geschafft wurde. Dieses System stimmt mich sowohl für den neuen Verein als auch für die Region sehr optimistisch. Unterm Strich war dieses erste knappe halbe Jahr der Zusammenarbeit für mich eine reine Erfolgsgeschichte.

Das Verbandsliga-Team gehört aktuell zum Spitzen-Trio. Ist die Oberliga ein Thema?
Lehmann: Unsere Hauptaufgabe ist es, den Nachwuchs zu entwickeln und junge Leute aus der Region im Männerbereich zu integrieren. Wir wären in der Verbandsliga gern Erster, wollen aber nicht aufsteigen. Vielleicht sieht das in fünf bis zehn Jahren anders aus – aber im Moment ist die Oberliga überhaupt kein Thema.
Ruhnau: Das würde auch den finanziellen Rahmen sprengen. Zunächst einmal muss es uns gelingen, die Fusion mit Leben zu füllen. Wir haben uns dazu verpflichtet, dem Territorium vernünftigen und nachhaltigen Fußballsport zu bieten. Das ist das Ziel der Spielvereinigung Torgelow/Ueckermünde. Dafür treten wir an.