Möglichen Sieg noch aus der Hand gegeben
Es ist eng auf dem kürzesten Oberliga-Platz in der Berliner Lüderitzstraße. So eng, dass wenig Raum für flüssige Kombinationen blieb und so lebte die Partie Berliner AK 07 - FC Schönberg 95 vornehmlich vom Kampf um den Ball. Schönberg machte exakt dort weiter, wo man vor Wochenfrist gegen Neustrelitz aufgehört hatte: mit bedingungslosem Einsatz wurde der ballführende Spieler sofort unter Druck gesetzt und der eigentlich als spielstark bekannte BAK kam so kaum zur Entfaltung. Zwar musste Sven Schmidtke in der 7. Minute nach einer Ecke sein ganzes Können aufbieten, aber viel mehr hatte er in den ersten 45 Minuten nicht zu tun. Auf der Gegenseite sorgte Hendrik Völzke mit einem abgefälschten Freistoß für Gefahr und auch ein Schuss von Sebastian Hack aus der zweiten Reihe konnte sich sehen lassen. Es war für beide Seiten sehr schwer, eine Anspielstation zu finden und alle Versuche, direkt und schnell zu spielen, scheiterten zumeist aufgrund mangelnder Präzision. Schiedsrichter Arndt gab sich alle Mühe, mit guter Auslegung der Vorteilsregelung das Spiel am Laufen zu halten, jedoch half dies der zerfahrenen Partie nicht wirklich.
Auch in der zweiten Hälfte waren Torchancen eher ein Zufallsprodukt, denn auf gefrorenem Boden lief nach wie vor nicht viel zusammen. In der Abwehr wurden die Bälle kompromisslos ins Aus oder nach vorn geschlagen und so war die erste nennenswerte Torgelegenheit der zweiten Halbzeit erst in der 66. Minute zu verbuchen. Serkan Caglar drang nach schöner Einzelleistung in den Strafraum ein, verzog aber dann doch deutlich. Noch dichter dran am Torerfolg war Caglar in der 75. Spielminute, als es freistehend an einer Flanke vorbei rutschte. Wenig später folgte mit dem besten Spielzug des Tages das 0:1 für die Gäste. Über die Stationen Sven Wittfot und Hendrik Völzke kam Stefan Malchow in Ballbesitz. Malchow setzte sich auf der rechten Seite energisch durch und seine prima Flanke wurde von Manuel Lomoth geschickt per Fuß verwertet. Leider hat's am Ende doch nicht zum dringend benötigten Punktedreier gereicht, weil Miroslav Sliskovic unbedrängt über den halben Platz laufen durfte um anschließend Sven Schmidtke, der eine Flanke erwartet hatte, aus 22m auf dem falschen Bein zu erwischen. Trotzdem lief die gesamte Mannschaft direkt nach dem Abpfiff zu ihrem Torhüter, um ihn nach 6 1/2 erfolgreichen Jahren beim FC Schönberg 95 zu verabschieden - eine sehr schöne Geste wie ich finde.
In der Pressekonferenz bescheinigte Thorsten Grümmer, der heute nicht nur die erneute Vertretung für Heiko Tegge übernahm, sondern sich auch für Anja Peth um die Versorgung der Blessuren der Spieler kümmerte, seiner Mannschaft eine engagierte Leistung. Der harte Boden sei ein Vorteil für sein Team gewesen und es sei schade, dass alle Anstrengungen am Ende nicht belohnt worden sind. Volkan Uluc hingegen verlieh zunächst seiner Bewunderung für den heutigen Gegner Ausdruck. Er war davon überzeugt, dass die robusten Schönberger die zum Klassenerhalt nötigen Punkte holen werden. Seine Mannschaft habe bis auf den zum Tor führenden Konter sehr gut in der Abwehr gestanden und bei besserer Chancenverwertung hätte man auch gewinnen können.
Statistik
FC Schönberg 95: Sven Schmidtke, Dinalo Adigo, Hendrik Sievert, Christian Kollmorgen, Christian Radom, Hendrik Völzke, Stefan Malchow, Sven Wittfot, Mamadou Sabaly, Sebastian Hack, Manuel Lomoth
Berliner AK 07: Selcuk Sahin, Nidal Swaidan, Miroslav Sliskovic, Serkan Aydin (62. Ebimobowei Empere), Idris Gümüsdere, Engin Okatan, Modou Lowe, Kemal Akar, Ante Balic, Serkan Caglar, Sascha Kadow
Tore: 0:1 Manuel Lomoth (79.), 1:1 Miroslav Sliskovic (85.)
Zuschauer: 58
Schiedsrichter: Jan Arndt (Potsdam)
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