Wer steigt auf und wer steigt ab?
Während in den meisten Spielklassen die Entscheidung über den Meister schon gefallen oder relativ klar ist, schwitzen weit mehr Vereine, wenn es um die Abstiegsfrage geht. Und so glühen vielerorts Telefonleitungen, werden sogar die, wegen ihrer Bierruhe bekannten und von Sportlern oft als lahmarschig verspotteten Funktionäre bienenfleißig. Schließlich ist es nicht so einfach, eine neue Saison zu planen, wenn man noch nicht weiß, in welcher Spielklasse man antreten muss.
Bekanntlich ist die Rechnung auch nicht so einfach, da allein schon die Anzahl der Absteiger von anderen Ligen abhängig ist. Also erst einmal der Reihe nach.
In der Verbandsliga ist der Torgelower Greif wohl nicht mehr vom Aufstieg in die Amateur-Oberliga abzuhalten. Unter dem erfahrenen Trainer Eckard Ehrke (der übrigens in Trassenheide sein Domizil hat) haben die Torgelower vier Spieltage vor ultimo bei nur einer Saisonniederlage zehn Punkte Vorsprung,
Aus der Amateur-Oberliga aber steigt mit dem FC Schönberg ein Team aus diesem Bundesland ab. Dass sich Neustrelitz retten kann, ist dagegen so gut wie sicher. Ein Absteiger aus der AOL bedeutet: Zwei Absteiger aus der Verbandsliga. Derzeit rangieren dort Hafen Rostock und der VfL Bergen. Stark gefährdet sind allerdings auch der 1. FC Neubrandenburg 04 und der FSV Malchin, die beide dem Bezirksverband Ost angehören.
Zwei Verbandsliga-Absteiger bedeuten drei Absteiger aus der Landesliga. Deren gibt es bekanntlich zwei. Das bedeutet, dass die beiden Tabellenletzten absteigen sowie der schlechter platzierte 13.
Derzeitig gilt als sicher, dass also zwei Mannschaften aus der Landesliga Ost absteigen werden, da Altentreptow und Güstrow erst 16 Punkte haben. Sechs Punkte Rückstand auf Grimmen, bei noch vier ausstehenden Spielen. In der Weststaffel streiten sich Brüsewitz, Graal-Müritz und Parchim (mit 21 bzw 22 Punkten) um einen Absteiger.
Übrigens ist auch in der Landesliga die Aufstiegsfrage noch nicht geklärt. In der Staffel West liegen Grevesmühlen und Lübz fast gleichauf, in der Oststaffel führt Weitenhagen mit vier Punkten Vorsprung. Beide Staffelsieger steigen in die Verbandsliga auf.
Da Güstrow dem Bezirksverband Nord zugeordnet ist, kommt nach Lage der Dinge mit Altentreptow nur ein Absteiger in den Bezirkverband Ost. Das bedeutet für die Bezirksliga, dass es nur drei Absteiger geben wird. Vier Absteiger würde es geben, wenn Anklam, Neustrelitz II oder Motor Süd Neubrandenburg (die allesamt 23 Punkte haben) das Sieben-Punkte-Polster noch verspielen würden.
Während in den drei Landes-Bezirksligen sich im Norden Tessin, Bützow und Rambin streiten und im Westen AWO Hagenow die besten Karten hat, ist in der Bezirksliga Ost bereits alles geklärt. Der FC Insel Usedom feiert den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte und steigt in die Landesliga auf.
Dafür aber ist gerade im „Osten“ die Abstiegsfrage spannend wie selten. Denn der Tabellenkeller spielt verrückt. Zwar glaubt keiner mehr, dass sich Traktor Dargun noch retten kann (acht Punkte Rückstand), aber davor scheint alles möglich, denn der Vorletzte Burg Stargard hat nur einen Zähler Rückstand auf Görmin, zwei auf den FC RW Wolgast und drei auf Waren II, Demmin und Blau-Weiß Greifswald. Dabei ist noch offen, ob Waren II die drei Punkte aus dem Siegspiel gegen Demmin behalten kann, weil man einen Spieler unberechtigt eingesetzt hatte.
Drei Absteiger aus der Bezirksliga bedeuten für die drei Bezirksklassen insgesamt fünf Absteiger. Es steigen die Letzten sowie die beiden schlecht platzierten Vorletzten ab. Die Eintracht aus Zinnowitz hat noch nicht einmal ernstzunehmende theoretische Chancen bei 12 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Ob die 18 Punkte des VfB Anklam oder die 20 Punkte von Ducherow zum Klassenerhalt reichen könnten, ist völlig offen, da die Mannschaften der anderen beiden Bezirksklassen ein ähnliches Punktkonto haben.
Für den Bereich des Fußballkreises Vorpommern Ost ist diese Frage allerdings unerheblich, denn auch bei zwei Absteigern in diesen Bereich bleibt die Auf- und Abstiegsregelung unberührt. Diese besagt: Der Sieger der Kreisoberliga steigt auf, die beiden Letzten ab.
Der spannende Aufstiegskampf wird zwischen Hohendorf und Lubmin ausgetragen. Zwar haben die Greifswalder Hengste die Tabellenführung inne, wollen aber nach internen Informationen nicht aufsteigen. Die Abstiegsfrage ist in der Kreisoberliga gleichfalls noch nicht geklärt, da es Mannschaften gibt, die noch sieben Spiele austragen müssen. Murchin/Rubkow, BW Greifswald II, Bandelin und Groß Kiesow werden wohl die beiden ausfindig machen, die in die Kreisliga absteigen.
In dieser Kreisliga gibt es zwei Mannschaften die in die Kreisoberliga aufsteigen. Tabellenführer Neetzow dürfte bei neun Punkten Vorsprung so gut wie durch sein. Lassan und Krien werden den zweiten Aufsteiger wohl unter sich ausmachen.
In die Kreisklasse gehen ebenfalls zwei Teams. Hier sieht es für Ducherow II, Ahlbeck II und Sarnow am schlechtesten aus. Aber auch Buddenhagen und Blesewitz sind noch nicht gerettet.
In der tiefsten aller Fußballligen, der Kreisklasse wird es nach dieser Saison gleichfalls zwei Aufsteiger geben. Hier rechnen sich Pelsin, Warthe und Riems die größten Chancen aus, liegen sie nur drei Punkte auseinander. Herbstmeister Anklam III hat dagegen schon fünf Punkte Rückstand. Für das Schlusslicht Kröslin II bleibt dagegen der letzte Platz ohne Konsequenz, denn absteigen kann man aus der Kreisklasse nicht mehr...