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Geschafft: TSG Neustrelitz bleibt weiter in der Oberliga

Von Detlef Granzow
Neustrelitz. Ende gut, alles gut: Um 15.45 Uhr am Pfingstsonnabend war die Fußballwelt rund ums Neustrelitzer Parkstadion mehr als in Ordnung. Jubel bei 520 Fans, Freibier und zwischendrin glückliche TSG-Spieler. Mit einem 2:0-Erfolg nach Toren von Sebastian Müller (45.) und Oleg Kushnir (86.) über Schon-Absteiger Schönberg hatten die Jungs von Coach Jürgen Decker den Klassenerhalt perfekt gemacht. Auch in der kommenden Saison gibt es also in der Residenzstadt Oberliga-Fußball.
TSG-Präsident Hauke Runge, der zuvor zwei Nächte nicht geschlafen hatte, war „einfach nur glücklich, dass die Mannschaft auch die letzte Hürde vor dem Ziel gemeistert hat“. Trainer Decker, dem man noch lange nach dem Abpfiff die Spuren dieses „Finalspiels“ ansah, machte dem Team um Kapitän Lars Karnatz, der gegen Schönberg sein 300. Spiel im TSG-Trikot absolvierte, ein großes Kompliment: „Ich bin stolz auf die Jungs. Sie haben sich durch eine tolle Rückrunde diese Chance erarbeitet und auch genutzt. Jetzt können wir ganz entspannt zum letzten Spiel nach Eberswalde fahren. Kein Rechnen, kein Zittern mehr. So haben wir uns das gewünscht.“
Allerdings, dieser Nachmittag im Parkstadion war nichts für schwache Nerven. Die Bedeutung des Kicks merkte man den TSG-Kämpen an. Selbst Routinier Lars Karnatz bekannte vor Anpfiff: „Mann, bin ich aufgeregt!“
Wer weiß, wie entspannt alles an diesem Tag verlaufen wäre, hätte in der vierten Minute Jens Dowe seine „Hundertprozentige“ nur genutzt. Christian Urgast hatte den Mittelfeldmann, der in der Winterpause nach Neustrelitz kam und zum großen Rückhalt des Teams wurde, perfekt in Szene gesetzt. Dowes Schuss landete aber in den Armen von Gästekeeper Stefan Junge. Nichts war es mit der schnellen Führung. Und so begann ein „Zitterspiel“.
„Vielleicht lag es ja auch daran, dass wir die letzten drei Jahre nicht gegen Schönberg gewinnen konnten. Und jetzt musste es sein. Da hatten wohl alle weiche Knie“, bekannte Torwart Christian Doss. Die Nummer 22 der Neustrelitzer sorgte in ein, zwei Situationen selber dafür, dass bei Trainer Decker der Adrenalin-Spiegel hoch blieb. Zumal die Schönberger nicht wie ein Absteiger auftraten.
Geschenke waren nicht zu erwarten. Trainer Andreas Seering hatte die Devise ausgegeben: Ball halten und auf die Chancen warten. Und die kamen. Zwischen der 20. und 23. Minute hatten offenbar alle Fußball-Schutzengel dieser Welt kollektiv Dienst im TSG-Strafraum. Drei Riesenchancen, darunter ein Pfosten-Kracher von Schönbergs Kapitän Hendrik Völzke, blieben ohne Konsequenz. Durchatmen. Dann fast mit dem Pausenpfiff doch noch die große Erlösung: Dowe verlängert einen Ball per Kopf im Strafraum, Sebastian Müller nahm das Leder volley und traf in den rechten Dreiangel.
Nach dem Seitenwechsel „sammelte“ die TSG Chance auf Chance – nur leider kein zweites Tor. Der ganz stark spielende Dirk Rochow leitete mit einem Raketen-Freistoß (47.) die Angriffswelle ein. Sein Versuch landete ebenso wie die folgenden von Zelm und Dowe in den Armen des Gäste-Keepers. Und dann waren wohl auch noch höhere Mächte im Spiel: Der ehemalige Schönberger Christian Urgast hatte die komplette Abwehr seiner Ex-Kollegen vernascht, sein Schuss war gut – dennoch nur Innenpfosten. Hinterher fragte Urgast: „Wie konnte der nur rausspringen? Geht doch gar nicht!“
Als in der 78. Minute der Schönberger Hendrik Sievert Gelb-Rot sah, war der Weg frei zum Saison-Happyend. Das dann Oleg Kushnir per Elfmeter perfekt machte. Der Torjubel war der Auftakt für die große TSG-Fete. „Jetzt gehen wir an die Planungen fürs nächste Jahr. Wir werden wieder eine schlagkräftige Truppe an den Start bringen“, versprach Präsident Runge.
TSG: Doss, Karnatz, Kushnir, Wydmuszek – Richter, Zelm, Dowe (81. Berthold), Rochow, Müller – Urgast, Fuchs (60. Karwot)

dann eliminier doch den Schwachpunkt aus deiner Mannschaft