Hendrik Völzke machte den Unterschied
Für beide Mannschaften stand heute schon fast alles auf dem Spiel - der Verlierer der Partie würde im Abstiegskampf beinahe chancenlos zurück liegen. Dementsprechend verkrampft sahen die ersten 5 Spielminuten aus, in denen auf beiden Seiten zunächst wenig zusammen lief. Dann jedoch fingen sich die Füchse als Erster und hatten in der 7. Spielminute nach einem schnell ausgeführten Freistoß die erste Gelegenheit durch Sebastian Illic. Auf der Gegenseite flog Stefan Malchow in einen Völzke-Freistoß und setzte seinen Hechtkopfball nur ganz ganz knapp über die Latte. Dies sollte der letzte Erfolg versprechende Angriffsversuch der Grün-Weißen in den ersten 45 Minuten bleiben, denn fortan übernahmen die Gastgeber die Regie. Illic verpasste freistehend eine Mattera-Iacono-Flanke, die wohl eher als Torschuss gedacht war. Torhüter Krzysztof Kawczynski konnte gegen den noch aus seinen Schönberger Zeiten bekannten Omran Mohra gerade noch die Hände hochreißen und als Daniel Sebor in der 29. Minute auf der Linie rettete, war endgültig klar, warum die Reinickendorfer Füchse im bisherigen Saisonverlauf die wenigsten Treffer aller Oberligisten erzielt hatten. Die Gäste konnten um die 25. Minute für ein wenig Entlastung sorgen, hatten aber immer wieder Probleme, den eigenen Mann passgenau anzuspielen. Falls es dann doch mal schnell nach vorn ging, schnappte die gut funktionierenden Abseitsfalle der Füchse zu.
Auch nach der Pause waren zunächst die Berliner federführend. Omran Mohra's Drehschuss strich ebenso haarscharf über Latte wie ein von Krzysztof Kawczynski großartig parierter Gouhari-Freistoß. Schönberg befreite sich aber zunehmend und forderte nach 51 Minuten wohl noch zu Unrecht einen Elfmeter - Tomasz Podobas war im 16er zu Fall gekommen. Dann versuchte sich Christian Kollmorgen vergeblich aus spitzem Winkel. Aber in der 62. Minute pfiff der Schiedsrichter ein Foul an Hendrik Sievert im Strafraum, verlegte den Tatort jedoch vor die Linie. Glücklicherweise bügelte Hendrik Völzke diese Fehlentscheidung mit einem Klasse-Freistoß ins rechte obere Eck wieder aus und sorgte damit für die zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung seiner Schönberger. Nur 2 Minuten später hätte Sven Wittfot per Kopf nach einer Sabaly-Ecke auf 0:2 erhöhen können, der Ball flog aber dann doch deutlich am Tor vorbei. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Thomas Brechler nach 77 Minuten, ihm wurde das Leder jedoch vom Kopf und Kragen riskierenden Kawczynski im letzten Moment vom Fuß geholt. Und auch die Gäste wollten das entscheidende Tor. Dabei wurde der erste Versuch des durchgebrochenen Ronny Tetzlaff von Torsten Baeker vereitelt und diese Notbremse zog zu Recht eine rote Karte nach sich. Den zweiten Versuch, ein weiterer knallharter Freistoß von Hendrik Völzke, konnte Mark Stillenmunkes kurz vor Ende der Partie mit Mühe wegfausten.
Andreas Seering sah seine Mannschaft in der 1. Halbzeit nicht 100%-ig im Bilde. Den Unterschied habe die fußballerische Reife solcher Spieler wie Hendrik Völzke und Sven Wittfot gemacht und mit seinem kräftigen Seitenhieb gegen eine mögliche Wettbewerbsverzerrung seitens des BFC erntete er sogar Szenenapplaus beim Berliner Publikum. Wolfgang Sandhowe, erst seit 3 Tagen im Amt, sprach von einem glücklichen Sieg. Er werde die Flinte nicht ins Korn werfen und freue sich, wieder in Reinickendorf zu sein.
Statistik
FC Schönberg 95: Krzysztof Kawczynski, Daniel Sebor, Tomasz Podobas (82. Ronny Tetzlaff), Dinalo Adigo, Hendrik Sievert, Christian Kollmorgen, Christian Radom, Hendrik Völzke, Stefan Malchow, Sven Wittfot, Mamadou Sabaly
Reinickendorfer Füchse: Mark Stillenmunkes, Erdan Yatkiner, Torsten Baeker, David Hussein, Vittorio Mattera-Iacono (51. Andreas Nitsche), Thomas Breitfeld, Sebastian Illic, Omran Mohra (78. Tulli Zazai), Uwe Lehmann, Volkan Vidinli (66. Thomas Brechler), Sasan Gouhari
Tor: 0:1 Hendrik Völzke (63.)
Zuschauer: 102
Schiedsrichter: Sandro Tochtenhagen (Zehdenick)
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