Erneuter Triumph für SV Hohendorf 69
Dramatisches Finale erst dreißig Sekunden vor Schluss entschieden
Greifswald (wd). SV Hohendorf 69 heißt erneut der Sieger der Hallenmeisterschaft der Männer im Kreis Ostvorpommern. In einem guten, spannenden und fairen Finale besiegte die Mannschaft aus dem Wolgaster Vorort den Lokalmatador Blau-Weiß Greifswald II mit 2:1 und nahm aus den Händen des stellvertretenden Vorsitzen des fvv, Manfred Lübke und Ehrenpräsident Herbert Frey den "Pott" in Empfang.
Zunächst ging es in den beiden Vierer-Vorrundengruppen recht flott zu. In der Staffel 1 dominierte der FC Rot-Weiß Wolgast II mit 7 Punkten und 6:0 Toren. Die Peenestädter erreichten mit dem 3:0 über Groß Kiesow einen Start nach Maß und kickten anschließend gegen BW Greifswald II torlos Unentschieden. Der 3:0-Sieg im letzten Spiel gegen Uni Greifswald hievte die Schützlinge von Egon Pitereck dann auf Platz eins. Die Wolgaster hatten zwar keinen echten Ballvirtuosen in ihren Reihen, dafür aber acht gleichwertige Akteure, die auf der verkürzten Spielfäche zu gefallen wussten. Mit drei Treffern war Kevin Schröder erfolgreichster Schütze. Neben den "Rot-Weißen" zog auch BW Greifswald II ins Halbfinale ein (4:1/5).
In der Staffel 2 avancierte sich Vorjahresfinalist Sturmvogel Lubmin mit blütenreiner Weste in die Runde der letzten Vier. Allerdings entpuppte sich das Team als Minimalist, denn in ihren drei absolvierten Partien hieß es jeweils nur 1:0 für Sturmvogel. In der gleichen Staffel wurde der Auftritt von Hohendorf 69 mit besonderer Spannung erwartet Die Borck-Kicker zeigten dann auch sofort, wo es lang geht. Zwar sprang gegen die Greifswalder Hengste nur ein mageres "Törchen" zum 1:0 heraus, doch blillierte der Titelverteidiger mit kluger Raumaufteilung. Im darauffolgenden Spiel wurde Lassan mit 5:3 bezwungen und somit schon frühzeitig der Einzug in die Finalrunde gesichert. Da schmerzte auch keineswegs das abschließende 0:1 gegen Lubmin. Die Lassaner – sie hatten wieder einmal den grössten Anhang zur Stelle – mussten ihre Hoffnungen auf ein Weiterkommen schnell begraben. Nach der Auftaktniederlage gegen Lubmin (0:1) und der Schlappe gegen Hohendorf war man frühzeitig draußen. Da half auch das anschließende 1:0 über die "Hengste" nichts mehr. Wenigstens konnten die VSVer im Platzierungsspiel um Rang fünf, ihren Anhang versöhnen. Pierre Schmidt (2) und Steffen Thomas waren beim 3:0-Sieg erfolgreich.
Das erste von beiden Halbfinalspielen zwischen Wolgast II und Hohendorf stand lange auf der Kippe, ehe der Treffer von Tom Schultz die Partie entschied. Spannend ging es auch zwischen Lubmin und BW Greifswald II zu, dass die zuletzt genannten mit 3:1 vom Punkt gewannen. In der regulären Spielzeit hatte es 1:1 gestanden. Nach dem Rot-Weiß Wolgast II im Spiel um Platz drei knapp gegen Lubmin mit 0:1 durch Siebenmeterschießen den Kürzeren zog, fand der Budenzauber mit dem Endspiel zwischen Hohendorf 69 und BW Greifswald II ein würdiges Ende. In der überwiegend von Taktik bestimmten Begegnung zogen die Hansestädter mit 1:0 in Front, ehe Tom Schultz drei Minuten später zum Ausgleich traf. Das Match stand in der Folgezeit auf des Messers Schneide. Doch dann fasste sich Alexander Nehls ein Herz und versenkte die Kugel, nach dem er seinen Gegenspieler im Zweikampf abgeschüttelt hatte, mit dem Außenriß zum 2:1. Dreißig Sekunden später erfolgte der Schlusspfiff und beim Pokalverteidiger war danach der Jubel verständlicherweise groß...
Meisterschaftssplitter
Die Schiedsrichter Roland Fischer und Günter Mähl (beide Greifswalder SV 04), sowie Matthias Falk (LSV Neetzow) hatten ihre Sache gut gemacht. In den insgesamt 18 Spielen brauchten die drei Unparteiischen den gelben Karton nur neunmal zücken, darunter allerdings viermal an die Greifswalder Hengste.
Thomas Nirichlok von Rot-Weiß Wolgast II wurde durch den Verband als bester Keeper der Veranstaltung geehrt. Unterdessen bekam Steffen Thomas die Torschützenkanone überreicht. Der Lassaner hatte sich im Stechen gegen die Hohendorfer Tom Schultz und Karsten Krüger durchgesetzt. Alle drei hatten zuvor je viermal ins Ziel getroffen.
Leider kam es während der Siegerehrung zu tumultartigen Szenen auf der Tribüne. Einige angetrunkene "Fans" fühlten sich bemüßigt, verbale Provokationen dem Lassaner Anhang entgegenschleudern zu müssen, die sich dann leider körperlich wehrten. Doch der Streit hatte sich schnell geschlichtet, so dass die Ehrung der Mannschaften und Aktive eine friedliche Fortsetzung fand.
Stimmen zum Turnier
Karsten Michelson (Trainer VSV Lassan):
Uns standen mit Tesch und Schreiber wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Das hat sich bemerkbar gemacht. Unsere beste Partie war gegen Uni Greifswald. Da haben wir ohne angezogene Handbremse gespielt.
Alexander Nehls (Hohendorfer Torschütze):
Schon im Vorjahr hatte ich das entscheidene Tor erzielt. Und nun klappte es erneut. Ein irres Gefühl. Doch wichtig ist, dass wir überhaupt gewonnen haben.
Axel Borck (Trainer SV Hohendorf)
Ein schönes Gefühl den "Pott "erneut in den Hände zuhalten. Daran hatte ich eigentlich vorher nicht geglaubt nachdem kurzfristig Karsten Janicki und Gordon Schönrock ausfielen. Doch unsere Mannschaft hat wieder unglaubliches geleistet.
Horst Zirzow (Hallensprecher und Organisator):
Stimmung und Atmosphäre waren super. Die meisten Mannschaften waren auch bemüht, spielerische Akzente zu setzen. Ich denke wir können mit dem Ablauf der Titelkämpfe 2005 sehr zufrieden sein.
Egon Piterek (Trainer Rot-Weiß Wolgast II):
Unser Ziel war das Halbfinale und das haben wir erreicht. Beinahe wären wir sogar auf einen Medaillenplatz gelandet, doch beim Siebenmeterschießen hatten wir ein wenig Pech.
NORDKURIER