Lange war's ruhig hier aber bald geht's wieder los. Hier mal ein kleiner Vorgeschmack von
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Ullrich vs. Armstrong die 2834zigste ...
München - Nur noch ein Monat, der Countdown läuft. Am 2. Juli beginnt mit einem 19 Kilometer langen Einzelzeitfahren im westfranzösischen Fromentine die 92. Tour de France.
Wird Lance Armstrong bei seinem letzten Rennen den siebten Triumph in Serie feiern? Gelingt Jan Ullrich der zweite Tour-Sieg nach 1997? Können Andreas Klöden und Ivan Basso die starken Auftritte des Vorjahres bestätigen oder stiehlt sogar ein vermeintlicher Außenseiter den Top-Favoriten die Show?
Wie stark ist das T-Mobile Team im Vergleich zu Armstrongs Discovery-Mannschaft?
Sport1.de gibt einen Überblick über die Form der Stars, deren Teams, die Wege zur Tour und die Aussichten auf eine Top-Platzierung bei der Frankreich-Rundfahrt.
Im ersten Teil der Analyse liegt das Augenmerk auf Armstrong und seinem großen Herausforderer der vergangenen Jahre, Jan Ullrich. Im zweiten Teil werden die Fahrer und Teams beleuchtet, die um den Sieg kämpfen könnten oder eine Top-Ten-Platzierung anstreben.
Lance Armstrong:
Saison: Lang dauerte das Rätselraten, ob er überhaupt zur Tour kommt, holprig verlief sein Saisonbeginn im März (Ausstieg bei Paris-Nizza): "Es war ein Fehler, dort zu starten", räumte der 33-Jährige ein. Im April folgten Starts bei der Flandern-Rundfahrt (Platz 28 ) und der Tour de Georgia (Fünfter der Gesamtwertung) in seiner amerikanischen Heimat. Seitdem sorgen in erster Linie Themen wie Doping-Ermittlungen und private Geschichten wie die mögliche Trennung von Freundin Sheryl Crow für Schlagzeilen.
Team: Der von T-Mobile verpflichtete Italiener Paolo Savoldelli gewann den Giro, der ebenfalls neu in die Mannschaft geholte Ukrainer Jaroslaw Popowitsch gewann mit der Katalonien-Rundfahrt ein weiteres ProTour-Rennen. Der von Fassa Bortolo gekommene Tom Danielson gewann die Tour de Georgia. Armstrongs langjähriger Weggefährte George Hincapie blieb zwar der ersehnte Klassiker-Sieg erneut verwehrt, doch gewann er Kuurne-Brüssel-Kuurne. Auf den New Yorker wird bei der Tour ebenso Verlass sein wie auf den Portugiesen Jose Azevedo, der im Vorjahr Gesamt-Fünfter war, und die Spanier Manuel "Tricky" Beltran und Jose Luis "Chechu" Rubiera. Somit dürfte das Fehlen des zu Phonak gewechselten Edelhelfers Floyd Landis und des Urgesteins Wjatscheslaw Jekimow (Wirbel- und Schlüsselbeinbruch) kompensiert werden.
Weg zur Tour: Nach der Dauphine Libere (5. - 12. Juni) geht Armstrong beim Mannschaftszeitfahren in Eindhoven (19. Juni) an den Start. Dort will er seine Equipe für das Teamzeitfahren der Tour am 5. Juli testen.
Tour-Prognose: "Das wird eine ganz andere Tour in diesem Jahr. Jan Ullrich macht einen viel besseren Eindruck, und eine ganze Menge junger Fahrer rückt nach", meint Armstrong. "Kommt Lance zur Tour, ist er stets bestens vorbereitet", sagt Ullrich. "Armstrong ist das Maß aller Dinge. Er wird top-vorbereitet und mit einer Super-Form zur Tour kommen", glaubt Klöden. "Wir sind ein verdammt starkes Team", sagte Popowitsch nach seinem Sieg in Katalonien. "Und eins kann ich schon jetzt versprechen: Lance wird bei der Tour riesige Unterstützung haben. Auch in seinem letzten Rennen wird Armstrong der Mann sein, den es zu schlagen gilt."
Jan Ullrich:
Saison: Wie so oft in den vergangenen Jahren blieb Ullrich auch in diesem Frühjahr nicht von gesundheitlichen Problemen verschont. Nachdem er ein Trainingslager in Südafrika absolviert hatte, zog er sich beim Training in der Toskana eine Erkältung zu. Die Starts bei der Murcia-Rundfahrt und auch bei "Rund um Köln" wurden abgesagt. Ullrich stieg erst Anfang April bei der Sarthe-Rundfahrt ins Renngeschehen ein. Schon bei der Aragon-Rundfahrt waren Fortschritte zu erkennen. "Jan ist viel besser drauf als im vergangenen Jahr", freute sich T-Mobile-Teamchef Walter Godefroot. Eine weitere Steigerung erfolgte bei der Katalonien-Rundfahrt. "Ich habe gesehen, dass ich schon ganz gut drauf bin - und dass auch noch etwas fehlt", lautete Ullrichs Analyse.
Team: Für das vom Erfolg verwöhnte T-Mobile Team verlief das Frühjahr zunächste frustrierend. Verletzungen und Krankheiten von Erik Zabel, Daniele Nardello und Rolf Aldag sowie der zwischenzeitliche Komplett-Ausfall des Tour-Zweiten Andreas Klöden waren zu beklagen. Bei der Flandern-Rundfahrt ließ T-Mobile mit einer starken Mannschaftsleistung alte Klasse aufblitzen. Der Sieg von Alexander Vinokourov bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und von Erik Zabel beim Henninger Turm sorgten schließlich für große Erleichterung. Matthias Kessler deutete beim Giro gute Form an, Klöden zeigte mit seinem Etappensieg und dem starken Zeitfahren bei der Bayern-Rundfahrt ansteigende Form, Vinokourov belegte dort Platz zwei der Gesamtwertung.
Weg zur Tour: Vergangene Woche fuhr Ullrich zusammen mit seinem spanischen Teamkollegen Oscar Sevilla die Pyrenäen-Pässe und das zweite Zeitfahren der Tour de France in St. Etienne ab. Beim GP Schwarzwald (4. Juni) will Ullrich seine Rennhärte am Berg testen. Tags darauf startet er beim GP Gippingen in der Schweiz. Letzter Härtestest ist die Tour de Suisse (11. - 19. Juni), bei der Ullrich als Titelverteidiger an den Start geht.
Tour-Prognose: "Ich fühle mich so gut wie seit Jahren nicht mehr", sagte Ullrich nach der Katalonien-Rundfahrt. "Schon das erste Zeitfahren zum Auftakt der Tour de France über 19 Kilometer ist wichtiger für die Moral und die Platzierung als die sonst üblichen kürzeren Prologe. Da geht's gleich richtig zur Sache", sagt Ullrichs Betreuer Rudy Pevanage. "Jan und Alexander sind sehr gut im Plan und wir werden alle zusammen versuchen, Armstrong zu schlagen", sagt Klöden.