Der FC Anker landete gestern Abend wieder einen Clou und bezwang die hoch eingeschätzte Elf aus Ludwigsfelde mit 1:0. Mit nunmehr 28 Punkten auf der Habenseite ist der Abstand zu den Abstiegsplätzen trotz der Auswärtssiege von Schönberg und Neustrelitz nicht geschrumpft, und die Mannschaft kann gelöst in die nächste Heimpartie am Sonntag gegen den BFC Dynamo gehen. „Ich bin heute mächtig stolz auf mein Team, denn gegenüber der Partie in Eberswalde, wo wir grottenschlecht gespielt haben, war die Mannschaft heute nicht wiederzuerkennen. Wir haben am Montag die Partie gründlich ausgewertet, der Erfolg ist nicht ausgeblieben“, so Anker-Trainer Axel Rietentiet nach dem Spiel.
Dabei schien es, als wollten die Gäste die Anker-Elf gleich am Beginn mit ihren hoch in den Strafraum geschlagenen Flanken überrollen und frühzeitig die Entscheidung herbeiführen. Bereits in der zweiten Minute zeigte Schiedsrichter Paffrath (Berlin) nach einer Attacke von Norman Köhlmann, er vertrat den verletzten Mathias Trommer, auf den Strafstoßpunkt. „Kohle“ ahnte aber die Ecke, in die Steffen Grunert schoss und parierte den Strafstoß. „Für mich war es auch kein Elfmeter, ich habe Patzler nicht berührt“, freute sich der Wismarer Keeper nach dieser Szene. Zu allem Übel musste in der 18. Minute auch noch Stephan Müller verletzungsbedingt ausscheiden. Doch das Glück kam zu den Gastgebern zurück. Bis zur 26. Minute hatte der LFC drei glasklare Möglichkeiten, aber Andreas Fricke und Admir Cehic scheiterten völlig freistehend an Norman Köhlmann, der sich so praktisch zum „Matchwinner“ entwickelte. Und so ist Fußball, denn der erste gefährliche Konter der Gastgeber wurde erfolgreich abgeschlossen. Ein langer Pass von André Hildebrandt erreichte Daniel Köhn, der lief auf der halbrechten Seite Richtung Ludwigsfelder Gehäuse und vollendete mit einem Flachschuss durch die Beine von Mario Hansche im Gästetor. Diese Tor beflügelte den FC Anker, fast wäre dem eingewechselten Enrico Maaßen noch vor der Pause das 2:0 gelungen, doch er verpasste eine Eingabe von Daniel Köhn nur um Zentimeter.
Diese Pausenführung verlieh den Hansestädtern natürlich Flügel. Die Abwehr hatte ihre anfänglichen Schwächen abgelegt und stand jetzt sehr sicher. Aus dieser kompakten Abwehr heraus startete der FC Anker dann gefährliche Konterangriffe, die einen Ausbau der Führung hätte bringen müssen. Doch leider stand jetzt das Pech den Platzherren Pate, denn ein Schuss von Florian Zysk zischte am Dreiangel vorbei (54.), ein Schuss von Philipp Aldinger wurde von der Linie geschlagen (57.), während David Rosinski (57) und Sebastian Mahnke (76.) am Aluminium scheiterten. „Insgesamt gesehen geht der Sieg des FC Anker in Ordnung. Wir haben es nach dem Rückstand nicht verstanden, richtig Druck zu machen“, sagte LFC-Trainer Volker Löbenberg.