SV Sturmvogel Lubmin – HSG Uni Greifswald 3:3 (1:2)
Die Sturmvögel sind bislang kein gutes Pflaster für die HSG Uni gewesen. Zählbares sprang zuletzt vor knapp fünf Jahren heraus, als man sie im Pokal in die Knie zwingen konnte und die HSG eine Runde weiter zog. Lang ist es her und aus diesem Grunde wurde es längst wieder Zeit gegen Lubmin zu punkten. Typisches Aprilwetter zwischen kurzen heftigen Regenschauern und herrlichem Sonnenschein waren das typische Bild der äußeren Umstände, aber auch auf dem Platz sollte es Hin und Her gehen.
In der Vorwärtsbewegung taten sich die Uni-Kicker in den Anfangsminuten etwas schwer. Sie spielten zwar sicher hinten heraus, doch die Offensivabteilung konnten sie zunächst nur wenig in Szene setzen. Die Heimelf hingegen wirkte sichtlich entschlossener den ersten Treffer zu erzielen. Die HSG Verteidigung stand allerdings gut und konnte meist entscheidend klären. Die Sturmvögel kamen so immer wieder zu aussichtsreichen Eckstößen. Der ehemalige Zweitliga-Kicker Lars Kampf brachte diese dann gefährlich vors Tor. Einen Treffer konnte die HSG-Hintermannschaft um Martin Uteß jedoch verhindern. Glück hatten die grün-weißen als ein Kopfball infolge eines Freistoßes vom Querbalken zurück ins Feld prallte. Kurz darauf musste Keeper Peter Rüdiger sich strecken um gerade noch mit den Fingerspitzen den angezirkelten Ball ums Tor zu lenken. Mitte der ersten Hälfte geschah es dann doch. Der aktive Danny Martens konnte über die rechte Seite in den Strafraum eindringen und legte ohne Mühe für den im Zentrum freistehenden Lars Kampf auf, welcher zur 1:0 Führung einschob. Die HSG ließ sich davon wenig beeindrucken und mit dem eintretenden Regen wurden sie deutlich aktiver und setzten sich zunehmend am Sechzehner der Lubminer fest. Zwingende Torschüsse blieben zwar zunächst aus, dennoch ging ein Ruck durch das Team und so egalisierten sie den Rückstand nach etwas mehr als einer halben Stunde. Felix Schittek verlor nach einem Zweikampf auf halbrechter Position den Ball und blieb liegen, der Ball landete vor den Füßen von Martin Uteß und dieser fackelte nicht lang und zog aus über zwanzig Metern ab. Das Spielgerät setzte auf dem nassen Geläuf nochmals kurz auf und der Schlussmann der Lubminer war geschlagen. Sozusagen mit dem Halbzeitpfiff zeigte die HSG ihr Können und führte im Waldstadion den besten Spielzug vor. Eine tolle Kombination fand Nico Waligora auf der rechten Außenbahn, er zog in Richtung Grundlinie und brachte den Ball auf den kurzen Pfosten. Dort musste Johannes Bode nur noch den Fuß hinhalten und so ging die HSG mit einer 2:1 Führung in die Halbzeitpause.
Es war klar, dass das Spiel im zweiten Durchgang nun noch schwieriger werden sollte. Keinesfalls wollte man die torgefährlichen Distanzschützen Martens und Kampf zum Abschluss kommen lassen. Dieses Unterfangen gelang der HSG im weiteren Verlauf leider nur bedingt. Bereits in der 52. Minute zappelte der Ball schon im Netz. Der Treffer fiel identisch zum ersten. Von der rechten Seite kam die flache Hereingabe vors Tor und unbedrängt konnten sie zum Ausgleich einnetzen. Nun war die Rollenverteilung klar. Die Sturmvögel drängten auf den dritten Treffer und die Greifswalder wollten diesen mit aller Macht verhindern und konterten lediglich noch. Lubmin setzte eine Reihe von Schüssen auf das HSG-Gehäuse ab, doch es fehlte ihnen ein wenig an Präzision. Selbst einen Schuss aus acht Metern konnten sie nicht aufs Tor bringen. Glück hatte die HSG bei einem Versuch von Martens, welcher an den Außenpfosten klatschte. In der 70. Minute nutzte die Heimmannschaft dann doch eine dieser Möglichkeiten. Normalerweise beruft sich die Redewendung „Alle guten Dinge sind drei“ darauf, dass der dritte Versuch genutzt wird, nachdem zwei scheiterten. Die HSG wandelte dieses Sprichwort für die Lubminer etwas ab und lud sie dreimal dazu ein, den gleichen Treffer erzielen zu können. Wieder die rechte Lubminer Seite, wieder zogen sie bis kurz vor die Grundlinie und wieder fand der Pass in die Mitte einen völlig freistehenden Lubminer Angreifer. Das ging einfach zu leicht und wurde zu schlecht von der HSG verteidigt. Im Anschluss an den erneuten Führungstreffer der Sturmvögel waren sie es, die auf den entscheidenden vierten Treffer drängten und nicht die Greifswalder, die hier womöglich noch den Ausgleich erzielen wollten. In den letzten zehn Minuten änderte sich dieses Bild jedoch noch einmal. Die HSG wirkte nun entschlossener und warf alles nach vorn. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Kapitän Florian Nötzel auf dem Fuße. Sein Schuss aus verheißungsvoller Position ging leider übers Tor. Für Lubmin eröffneten sich durch die hochstehenden Greifswalder nun natürlich Möglichkeiten den entscheidenden Konter zu setzen, doch sie spielten ihre Chancen nicht konsequent aus und so lief bereits die Nachspielzeit. In aller letzter Sekunde brachten sie den Ball noch einmal in den Strafraum und Arber Kameraj setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und schoss den Ball an den langen Pfosten, von wo dieser an den hereingrätschenden Enrico Maaß prallte und von bzw. mit ihm ins Tor. Nach dem vielumjubelten Ausgleichstreffer pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und musste sich noch einer wütenden Diskussion mit den Lubminer Spielern auseinandersetzen. Sie reklamierten noch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung in ihrem zuvor zurückgepfiffenen Angriff, wodurch der Schiedsrichter ihnen eine gute Chance nahm und woraus letztlich auch der letzte Angriff für die HSG entstand.
Von den Spielanteilen her war die erste Halbzeit zweigeteilt. Die ersten 25 Minuten gehörten der Heimelf und danach verdiente sich die HSG durch eine couragierte Leistung die Führung. Im zweiten Durchgang dann das erwartete Bild. Lubmin klar besser und so drehten sie die Partie. Aufgrund der Vielzahl der vergebenen Chancen konnten sie sich jedoch nicht entscheidend absetzen und so blieb das Spiel bis zum Ende hin spannend und der HSG Uni gelang im wahrsten Sinne des Wortes der Lucky Punch. Denn das bessere Team waren sie heute nicht, aber dafür das glücklichere!
Torfolge 3:3 (1:2):
1:0 Lars Kampf (23.)
1:1 Martin Uteß (33.)
1:2 Johannes Bode (45.)
2:2 Thomas Tampe (52.)
3:2 Steffen Thimm (70.)
3:3 Enrico Maaß (90.+2)
HSG spielte mit:
Rüdiger – Dosdall, Uteß, Brinkmann – Maaß, Roloff – Waligora, Nötzel, Bode (85. Asbahr) – Schittek, Kameraj